Klärwerk Schönerlinde

Erweiterung der Faulgasverwertung

Strom und Wärme aus Klärschlamm

Das Klärwerk Schönerlinde in Berlin reinigt jedes Jahr rund 42 Millionen Kubikmeter Abwasser. Der bei der mechanischen, biologischen und weitergehenden Reinigung anfallende Schlamm wird anschließend ausgefault. Bei diesem Prozess entsteht Faulgas, das zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wird.

Weil die Berliner Wasserbetriebe ihre Kapazitäten für die thermische Klärschlammbehandlung ausbauen, wird die Schlammtrocknung in Schönerlinde langfristig nicht mehr benötigt. Dadurch steht das bisher dafür verwendete Faulgas künftig für andere Nutzungszwecke zur Verfügung.

Deshalb haben wir zwei Blockheizkraftwerks-Module (BHKW) mit jeweils 1,2 Megawatt elektrischer Leistung errichtet. Zusätzlich haben wir eine zentrale Anlage, in der das gesamte Faulgas – maximal 2 000 Kubikmeter pro Stunde – gereinigt wird und eine zentrale Verdichteranlage errichtet. So sind alle Gasverbraucher auf dem Klärwerksgelände vor schädlichen Gasbestandteilen wie Schwefelverbindungen oder Siloxanen geschützt, und die vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte werden sicher eingehalten.

Komponenten der energietechnischen Faulgasverwertung

Im Detail haben wir die Faulgasverwertung am Klärwerk Schönerlinde mit den folgenden Komponenten geplant und umgesetzt:

  • Erdverlegte Faulgasleitungen zur Integration der neuen Komponenten in das bestehende Faulgassystem
  • Zentrale Kompressionskälteanlage in Außenaufstellung zur Faulgastrocknung
  • Zentrale Faulgasverdichtungsanlage in Außenaufstellung mit Aggregat zur Redundanz
  • Zentrale Anlage zur Reinigung des anfallenden Faulgases in Außenaufstellung
  • Betonfertigteilstation zur Aufnahme von Schaltanlagen und Messgeräten zur Faulgasanalyse neben der Anlage zur Faulgastrocknung
  • Zwei BHKW-Module in Containerbauweise
  • Betonfertigteilstation zur Aufnahme von Schaltanlagen neben den BHKW-Modulen
  • 28 Meter hohe Kaminanlage und freistehende Notkühler
  • Wärmespeicher als Sammel- und Verteilzentrum für die hydraulische Trennung zwischen Wärmeerzeugerseite und Wärmeverbraucherseite mit dazugehöriger Druckhaltung im Fernwärmenetz des Klärwerkes

Darüber hinaus haben wir die notwendigen peripheren Anlagensysteme und Infrastrukturen angelegt, um die genannten Komponenten in die vorhandene und neu entstehende Faulgasverwertung des Klärwerkes Schönerlinde zu integrieren. Dazu gehört unter anderem die Anbindung von Strom, Abwärme und Abwasser in die Bestandsnetze des Klärwerkes.

Auftraggeber
Berliner Stadtwerke

Standort
16348 Wandlitz

Projektabschluss
2025

Bauzeit
2 Jahre

Leistungsumfang

Building Information Modeling, Planung, Beratung und Ausführung in Ingenieurbau, Verkehrsanlangen und Versickerungsanlagen, Örtliche Bauüberwachung

Projektimpressionen:

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